2012-10-10 Email von der LichtBlick AG
(Redirected from 2012-10-10 LichtBlick AG Stellungnahme)
Sehr geehrter Herr Conradi, unser Kunde, die Bio Company, hat uns ihr Schreiben mit der Bitte um direkte Beantwortung weitergeleitet. Das machen wir gern. Ich setze in dieser Mail unsere Ansprechpartnerin bei der Bio Company und unseren Kundenbetreuer in cc. LichtBlick setzt, was den Stromeinkauf angeht, auf eine Markt wohl einmalige Transparenz. Zudem wickelt LichtBlick - anders als viele andere Anbieter im Markt - seinen Stromhandel komplett eigenständig ab und beschäftigt dafür keine externen Dienstleister. Wir wissen also, was wir tun. Wir veröffentlichen unsere Herkunftskraftwerke und weisen an prominenter Stelle darauf hin, dass kein Stromanbieter bei seinen Ökostrom-Produkten um gewisse Mengen Graustrom herumkommt, die er dann durch den Handel mit zusätzlichem Ökostrom neutralisieren muss. Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Die Stromeinspeisung beruht auf Prognosen über den Kundenverbrauch. Je besser die Prognosen, desto geringer die Abweichung zwischen Kundenverbrauch und Einspeisung. Aber ohne Abweichungen geht es nicht, keine Prognose trifft zu 100%. Die verbliebenden Abweichungen werden in Deutschland jeweils von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt und "in Echtzeit" mit Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) ausgeglichen - denn der Netzbetreiber muss zu jeder Zeit die Stabilität des Netzes (also Gleichheit von Einspeisung und Abnahme) sicherstellen. Jeder Stromanbieter bekommt folglich aufgrund unvermeidlicher Prognoseabweichungen regelmäßig gewisse Mengen Graustrom von den vier Übertragungsnetzbetreibern in Rechnung gestellt, mit denen der Netzbetreiber die Differenz zwischen Einspeisung des Anbieters und tatsächlichem Verbraucher der Kunden des Anbieters ausgleicht. Dazu gibt es keine Alternative, und das betrifft selbstverständlich auch alle anderen Ökostromangebote im Markt. Nun ist die Ausgleichsenergie der Übertragungsnetzbetreiber teuer. LichtBlick vermindert den Bezug von "grauer" Ausgleichsenergie durch den kurzfristigen Bezug von ebenfalls "grauer" Energie von der Strombörse. Der Vorteil: Dieser Strom ist preisweiter. Wir nutzen die Börse also als Instrument der Preisoptimierung. Dieses Verfahren ist absolut üblich. Umweltverbände, renommierte Energieexperten vom Öko-Institut und der TÜV erkennen das fraglos an. Und da LichtBlick die unvermeidlichen Mengen Graustrom durch den zusätzlichen Handel mit Ökostrom ausgleicht (wir sorgen also dafür, dass in Summe immer so viel Ökostrom ins Netz eingespeist wird, wie unsere Kunden verbrauchen) erkennen der TÜV und auch das ok-power-Label selbstverständlich auch die 100% Ökostrom-Qualität von LichtBlick-Strom an. Zu guter Letzt: Wie viel Graustrom von einem Öko-Anbieter bezogen wird, liegt nicht an der Börsenoptimierung, sondern vor allem an der Qualität der eigenen Prognosen über den Kundenverbrauch. Und hier schließt sich der Kreis: Da LichtBlick einen eigenen, hochprofessionellen Energiehandel betreibt, verfügen wir über hervorragende Prognosen über den Stromverbrauch unserer Kunden, die oftmals besser sind als der Marktdurchschnitt. Damit verringern wir den Bezug von Ausgleichsenergie. Und noch einmal zum Thema Transparenz: Wir veröffentlichen unseren Bezug grauer Energie, nur deshalb ist Ihnen das ja überhaupt aufgefallen. Wenn Sie entsprechend exakte Informationen und ähnlich prominent platzierte Kundenaufklärung auch bei anderen Anbietern finden, lassen Sie mich das gerne wissen. Ich bin noch nie darauf gestoßen... Bei Fragen sprechen Sie mich gern direkt an. Mit besten Grüßen aus Hamburg i.V. Ralph Kampwirth Leiter Unternehmenskommunikation LichtBlick AG Zirkusweg 6 20359 Hamburg