Sehr geehrter Herr Conradi,
unser Kunde, die Bio Company, hat uns ihr Schreiben mit
der Bitte um direkte Beantwortung weitergeleitet. Das
machen wir gern. Ich setze in dieser Mail unsere Ansprechpartnerin
bei der Bio Company und unseren Kundenbetreuer in cc.
LichtBlick setzt, was den Stromeinkauf angeht, auf eine
Markt wohl einmalige Transparenz. Zudem wickelt LichtBlick -
anders als viele andere Anbieter im Markt - seinen Stromhandel
komplett eigenständig ab und beschäftigt dafür keine externen
Dienstleister. Wir wissen also, was wir tun.
Wir veröffentlichen unsere Herkunftskraftwerke und weisen
an prominenter Stelle darauf hin, dass kein Stromanbieter
bei seinen Ökostrom-Produkten um gewisse Mengen Graustrom
herumkommt, die er dann durch den Handel mit zusätzlichem
Ökostrom neutralisieren muss. Der Grund dafür ist einfach
zu erklären: Die Stromeinspeisung beruht auf Prognosen über
den Kundenverbrauch. Je besser die Prognosen, desto
geringer die Abweichung zwischen Kundenverbrauch und
Einspeisung. Aber ohne Abweichungen geht es nicht, keine
Prognose trifft zu 100%.
Die verbliebenden Abweichungen werden in Deutschland jeweils
von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt und "in Echtzeit"
mit Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) ausgeglichen -
denn der Netzbetreiber muss zu jeder Zeit die Stabilität
des Netzes (also Gleichheit von Einspeisung und Abnahme)
sicherstellen.
Jeder Stromanbieter bekommt folglich aufgrund unvermeidlicher
Prognoseabweichungen regelmäßig gewisse Mengen Graustrom von
den vier Übertragungsnetzbetreibern in Rechnung gestellt, mit
denen der Netzbetreiber die Differenz zwischen Einspeisung des
Anbieters und tatsächlichem Verbraucher der Kunden des Anbieters
ausgleicht. Dazu gibt es keine Alternative, und das betrifft
selbstverständlich auch alle anderen Ökostromangebote im Markt.
Nun ist die Ausgleichsenergie der Übertragungsnetzbetreiber teuer.
LichtBlick vermindert den Bezug von "grauer" Ausgleichsenergie
durch den kurzfristigen Bezug von ebenfalls "grauer" Energie
von der Strombörse. Der Vorteil: Dieser Strom ist preisweiter.
Wir nutzen die Börse also als Instrument der Preisoptimierung.
Dieses Verfahren ist absolut üblich. Umweltverbände, renommierte
Energieexperten vom Öko-Institut und der TÜV erkennen das fraglos
an. Und da LichtBlick die unvermeidlichen Mengen Graustrom durch
den zusätzlichen Handel mit Ökostrom ausgleicht (wir sorgen also
dafür, dass in Summe immer so viel Ökostrom ins Netz eingespeist
wird, wie unsere Kunden verbrauchen) erkennen der TÜV und auch
das ok-power-Label selbstverständlich auch die 100% Ökostrom-Qualität
von LichtBlick-Strom an.
Zu guter Letzt: Wie viel Graustrom von einem Öko-Anbieter bezogen
wird, liegt nicht an der Börsenoptimierung, sondern vor allem an
der Qualität der eigenen Prognosen über den Kundenverbrauch. Und
hier schließt sich der Kreis: Da LichtBlick einen eigenen,
hochprofessionellen Energiehandel betreibt, verfügen wir über
hervorragende Prognosen über den Stromverbrauch unserer Kunden,
die oftmals besser sind als der Marktdurchschnitt. Damit verringern
wir den Bezug von Ausgleichsenergie.
Und noch einmal zum Thema Transparenz: Wir veröffentlichen unseren
Bezug grauer Energie, nur deshalb ist Ihnen das ja überhaupt
aufgefallen. Wenn Sie entsprechend exakte Informationen und
ähnlich prominent platzierte Kundenaufklärung auch bei anderen
Anbietern finden, lassen Sie mich das gerne wissen. Ich bin noch
nie darauf gestoßen...
Bei Fragen sprechen Sie mich gern direkt an.
Mit besten Grüßen aus Hamburg
i.V. Ralph Kampwirth
Leiter Unternehmenskommunikation
LichtBlick AG
Zirkusweg 6
20359 Hamburg