Graustrom-Greenwashing durch WWF - Thomas Duveau: Difference between revisions

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2012-10-08
2012-10-08 12:14 Thomas Duveau:
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Sehr geehrter Herr Conradi,
Sehr geehrter Herr Conradi,
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* Rundmail von Thomas Duveau an ASM, CC an Tobias Conradi
* Rundmail von Thomas Duveau an ASM, CC an Tobias Conradi
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17:18, Thomas Duveau:
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17:40, Tobias Conradi:
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2012-10-08 17:43, Thomas Duveau, Text, kein Forward:


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Über Jahre.
Über Jahre.
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2012-12-04 10:51, Thomas Duveau:
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Sehr geehrter Herr Conradi,
wie schon am Telefon erläutert und in meiner Mail vom
8.10 zusammengefasst, hier noch einmal die Erklärung des
Sachverhaltes.
Kein Stromanbieter kommt bei seinen Ökostrom-Produkten um
gewisse Mengen Graustrom herum. Diese geringfügigen Mengen
(ca. 2 bis 3% Prognoseabweichungen) werden dann durch den
Handel mit zusätzlichem Ökostrom neutralisiert. Der Grund
dafür ist einfach zu erklären: Die Stromeinspeisung beruht
auf Prognosen über den Kundenverbrauch. Je besser die Prognosen,
desto  geringer die Abweichung zwischen Kundenverbrauch und
Einspeisung. Aber ohne Abweichungen geht es nicht, keine
Prognose trifft zu 100%. Das lässt sich reduzieren, aber nicht ändern.
Die verbliebenden Abweichungen werden in Deutschland jeweils
von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt und in Echtzeit
mit Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) ausgeglichen -
denn der Netzbetreiber muss zu jeder Zeit die Stabilität des
Netzes (also Gleichheit von Einspeisung und Abnahme) sicherstellen.
Jeder Stromanbieter bekommt folglich aufgrund unvermeidlicher
Prognoseabweichungen regelmäßig gewisse Mengen Graustrom von
den vier Übertragungsnetzbetreibern in Rechnung gestellt, mit
denen der Netzbetreiber die Differenz zwischen Einspeisung des
Anbieters und tatsächlichem Verbraucher der Kunden des Anbieters
ausgleicht. Dazu gibt es keine Alternative, und das betrifft
selbstverständlich alle Ökostromangebote im Markt.
Dieses Verfahren ist absolut üblich. Damit werden die unvermeidlichen
Mengen Graustrom durch  den zusätzlichen Handel mit Ökostrom
ausgeglichen. In Summe wird also immer so viel Ökostrom ins Netz
eingespeist wird, wie verbraucht wird. Deshalb erkennt der TÜV und
auch das vom WWF unterstützte ok-power-Label selbstverständlich
auch die 100% Ökostrom-Qualität von z.B. LichtBlick-Strom an.
Wir hoffen, mit diesen Informationen ein für alle Mal zur Klärung
dieser Missverständnisses beigetragen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Duveau
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Latest revision as of 2013-12-03T04:41:34

2012-10-08 12:14 Thomas Duveau:

Sehr geehrter Herr Conradi,

Danke für ihre detaillierte Frage.

Die Antwort darauf finden Sie auf den Seiten von Lichtblick.de:

z.B. hier:
http://www.lichtblick.de/h/strommix_und_herkunft_332.php

Um möglichst wenig teure Ausgleichsenergie zu beziehen und am 
Vortag vorhersehbare Abweichungen im Stromverbrauch unserer Kunden 
auszugleichen, kauft LichtBlick kurzfristig geringe Mengen 
Graustrom von der Strombörse. Diesen Anteil neutralisieren wir, in 
dem wir zusätzliche Mengen Ökostrom an den Markt bringen. So decken 
wir immer mindestens 100 Prozent unseres Kundenverbrauches durch 
den Einkauf von Ökostrom. Dies bestätigen uns auch der TÜV und die 
unabhängigen Träger des ok-power-Labels.

Ich hoffe, diese Information hilft Ihnen weiter. Bei weiteren Fragen 
können Sie Sich gerne direkt an mich wenden.

Beste Grüße

Thomas Duveau        
Renewable Energies and Infrastructure
WWF Deutschland                         
Reinhardtstr. 14
10117 Berlin

Dann Telefonat Tobias Conradi-Thomas Duveau. Vereinbart:

  • Rückstellung des Themas auf nach 2012-10-15
  • Rundmail von Thomas Duveau an ASM, CC an Tobias Conradi

2012-10-08 17:18, Thomas Duveau:

Danke. Habe die Kolleg_innen auch telefonisch informiert. Wir 
melden uns bei Ihnen, wenn wir die Schlacht des 15.10 hoffentlich 
gut überstanden haben...

Beste grüße
TD

2012-10-08 17:40, Tobias Conradi:

Sie wollten mich ins CC der Rundmail an die ASM Träger setzen.

Falls schon gemailt, hätte ich gern eine nachträgliche Kopie 
(Forward der Email).

tc

2012-10-08 17:43, Thomas Duveau, Text, kein Forward:

Ihr Lieben,

hatte Herrn Conradi gerade am Telefon. Ein gutes Gespräch.

Ich habe ihm u.a. erklärt, dass wir alle gerade mit der Vorbereitung 
für den 15.10 beschäftigt sind. Das hat viel geholfen.

Es war ihm nicht bewusst, dass seine Frage zu einem relativ 
ungünstigen Zeitpunkt kam.

Es geht ihm um einen systematischen Punkt, nicht um eine 
Infragestellung von ASM, Energiewende etc.

Und darüber müssen wir uns unterhalten.

Ich habe ihn gebeten, seine konkreten Forderungen zu 
formulieren, damit wir uns effektiver damit auseinandersetzen können.

Soviel erstmal.

Herzlicher Gruß in die Runde,
Thomas Duveau

2012-10-29, Tobias Conradi:

> Ich habe ihn gebeten, seine konkreten Forderungen 
> zu formulieren, damit wir uns effektiver damit 
> auseinandersetzen können.

Ich habe keine Forderung. Ich habe Fragen.
- Warum wird Atomstrom beworben?
- Warum werden die Leser irregeitet?

Über Jahre.

2012-12-04 10:51, Thomas Duveau:

Sehr geehrter Herr Conradi,

wie schon am Telefon erläutert und in meiner Mail vom 
8.10 zusammengefasst, hier noch einmal die Erklärung des 
Sachverhaltes.

Kein Stromanbieter kommt bei seinen Ökostrom-Produkten um 
gewisse Mengen Graustrom herum. Diese geringfügigen Mengen 
(ca. 2 bis 3% Prognoseabweichungen) werden dann durch den 
Handel mit zusätzlichem Ökostrom neutralisiert. Der Grund 
dafür ist einfach zu erklären: Die Stromeinspeisung beruht 
auf Prognosen über den Kundenverbrauch. Je besser die Prognosen, 
desto  geringer die Abweichung zwischen Kundenverbrauch und 
Einspeisung. Aber ohne Abweichungen geht es nicht, keine 
Prognose trifft zu 100%. Das lässt sich reduzieren, aber nicht ändern.

Die verbliebenden Abweichungen werden in Deutschland jeweils 
von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt und in Echtzeit 
mit Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) ausgeglichen - 
denn der Netzbetreiber muss zu jeder Zeit die Stabilität des 
Netzes (also Gleichheit von Einspeisung und Abnahme) sicherstellen.

Jeder Stromanbieter bekommt folglich aufgrund unvermeidlicher 
Prognoseabweichungen regelmäßig gewisse Mengen Graustrom von 
den vier Übertragungsnetzbetreibern in Rechnung gestellt, mit 
denen der Netzbetreiber die Differenz zwischen Einspeisung des 
Anbieters und tatsächlichem Verbraucher der Kunden des Anbieters 
ausgleicht. Dazu gibt es keine Alternative, und das betrifft 
selbstverständlich alle Ökostromangebote im Markt.

Dieses Verfahren ist absolut üblich. Damit werden die unvermeidlichen 
Mengen Graustrom durch  den zusätzlichen Handel mit Ökostrom 
ausgeglichen. In Summe wird also immer so viel Ökostrom ins Netz 
eingespeist wird, wie verbraucht wird. Deshalb erkennt der TÜV und 
auch das vom WWF unterstützte ok-power-Label selbstverständlich 
auch die 100% Ökostrom-Qualität von z.B. LichtBlick-Strom an.

Wir hoffen, mit diesen Informationen ein für alle Mal zur Klärung 
dieser Missverständnisses beigetragen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Duveau