Graustrom-Greenwashing durch WWF - Thomas Duveau
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2012-10-08 12:14 Thomas Duveau:
Sehr geehrter Herr Conradi, Danke für ihre detaillierte Frage. Die Antwort darauf finden Sie auf den Seiten von Lichtblick.de: z.B. hier: http://www.lichtblick.de/h/strommix_und_herkunft_332.php Um möglichst wenig teure Ausgleichsenergie zu beziehen und am Vortag vorhersehbare Abweichungen im Stromverbrauch unserer Kunden auszugleichen, kauft LichtBlick kurzfristig geringe Mengen Graustrom von der Strombörse. Diesen Anteil neutralisieren wir, in dem wir zusätzliche Mengen Ökostrom an den Markt bringen. So decken wir immer mindestens 100 Prozent unseres Kundenverbrauches durch den Einkauf von Ökostrom. Dies bestätigen uns auch der TÜV und die unabhängigen Träger des ok-power-Labels. Ich hoffe, diese Information hilft Ihnen weiter. Bei weiteren Fragen können Sie Sich gerne direkt an mich wenden. Beste Grüße Thomas Duveau Renewable Energies and Infrastructure WWF Deutschland Reinhardtstr. 14 10117 Berlin
Dann Telefonat Tobias Conradi-Thomas Duveau. Vereinbart:
- Rückstellung des Themas auf nach 2012-10-15
- Rundmail von Thomas Duveau an ASM, CC an Tobias Conradi
2012-10-08 17:18, Thomas Duveau:
Danke. Habe die Kolleg_innen auch telefonisch informiert. Wir melden uns bei Ihnen, wenn wir die Schlacht des 15.10 hoffentlich gut überstanden haben... Beste grüße TD
2012-10-08 17:40, Tobias Conradi:
Sie wollten mich ins CC der Rundmail an die ASM Träger setzen. Falls schon gemailt, hätte ich gern eine nachträgliche Kopie (Forward der Email). tc
2012-10-08 17:43, Thomas Duveau, Text, kein Forward:
Ihr Lieben, hatte Herrn Conradi gerade am Telefon. Ein gutes Gespräch. Ich habe ihm u.a. erklärt, dass wir alle gerade mit der Vorbereitung für den 15.10 beschäftigt sind. Das hat viel geholfen. Es war ihm nicht bewusst, dass seine Frage zu einem relativ ungünstigen Zeitpunkt kam. Es geht ihm um einen systematischen Punkt, nicht um eine Infragestellung von ASM, Energiewende etc. Und darüber müssen wir uns unterhalten. Ich habe ihn gebeten, seine konkreten Forderungen zu formulieren, damit wir uns effektiver damit auseinandersetzen können. Soviel erstmal. Herzlicher Gruß in die Runde, Thomas Duveau
2012-10-29, Tobias Conradi:
> Ich habe ihn gebeten, seine konkreten Forderungen > zu formulieren, damit wir uns effektiver damit > auseinandersetzen können. Ich habe keine Forderung. Ich habe Fragen. - Warum wird Atomstrom beworben? - Warum werden die Leser irregeitet? Über Jahre.
2012-12-04 10:51, Thomas Duveau:
Sehr geehrter Herr Conradi, wie schon am Telefon erläutert und in meiner Mail vom 8.10 zusammengefasst, hier noch einmal die Erklärung des Sachverhaltes. Kein Stromanbieter kommt bei seinen Ökostrom-Produkten um gewisse Mengen Graustrom herum. Diese geringfügigen Mengen (ca. 2 bis 3% Prognoseabweichungen) werden dann durch den Handel mit zusätzlichem Ökostrom neutralisiert. Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Die Stromeinspeisung beruht auf Prognosen über den Kundenverbrauch. Je besser die Prognosen, desto geringer die Abweichung zwischen Kundenverbrauch und Einspeisung. Aber ohne Abweichungen geht es nicht, keine Prognose trifft zu 100%. Das lässt sich reduzieren, aber nicht ändern. Die verbliebenden Abweichungen werden in Deutschland jeweils von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt und in Echtzeit mit Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) ausgeglichen - denn der Netzbetreiber muss zu jeder Zeit die Stabilität des Netzes (also Gleichheit von Einspeisung und Abnahme) sicherstellen. Jeder Stromanbieter bekommt folglich aufgrund unvermeidlicher Prognoseabweichungen regelmäßig gewisse Mengen Graustrom von den vier Übertragungsnetzbetreibern in Rechnung gestellt, mit denen der Netzbetreiber die Differenz zwischen Einspeisung des Anbieters und tatsächlichem Verbraucher der Kunden des Anbieters ausgleicht. Dazu gibt es keine Alternative, und das betrifft selbstverständlich alle Ökostromangebote im Markt. Dieses Verfahren ist absolut üblich. Damit werden die unvermeidlichen Mengen Graustrom durch den zusätzlichen Handel mit Ökostrom ausgeglichen. In Summe wird also immer so viel Ökostrom ins Netz eingespeist wird, wie verbraucht wird. Deshalb erkennt der TÜV und auch das vom WWF unterstützte ok-power-Label selbstverständlich auch die 100% Ökostrom-Qualität von z.B. LichtBlick-Strom an. Wir hoffen, mit diesen Informationen ein für alle Mal zur Klärung dieser Missverständnisses beigetragen zu haben. Mit freundlichen Grüßen, Thomas Duveau