Graustrom-Greenwashing durch Campact
Hintergrund
Der Campact e.V. täuscht Verbraucher, denn er empfiehlt die Lichtblick SE via "Atomausstieg selber machen" als einen Anbieter für den gilt:
"Hier können Sie sicher sein, dass Ihr Geld nicht über Umwege doch für neue Atom- oder Kohlekraftwerke verwendet wird!"
Das Geld wandert aber sehr wohl über einen kleinen Umweg vom Verbraucher zum Graustromanbieter an der Börse und von dort in die angeschlossenen "grauen" Kraftwerke.
2013-01-27
Campact unterstützt ASM, ASM empfiehlt die LichtBlick AG [1].
Die LichtBlick AG handelt mit Graustrom an der Börse [2], im Gegensatz zu Greenpeace Energy und EWS, die offene Lieferverträge für Bedarfsspitzen nutzen.
Warum unterstützt Campact eine Aktiengesellschaft, die an der Börse mit Graustrom handelt?
Quellen: [1] http://www.atomausstieg-selber-machen.de/fileadmin/user_upload/Downloads/atomausstieg.pdf [2] http://www.lichtblick.de/pdf/strom/info/strom_tuev_zertifikat.pdf
Eingereicht via
https://www.campact.de/campact/ueber-campact/kontakt/ 2013-01-27 ~00:50
Und per Email "Warum unterstützt Campact eine Aktiengesellschaft, die an der Börse mit Graustrom handelt"
2013-02-13
Email von Campact
Hallo Tobias Conradi, vielen Dank für Ihre Anfrage. Lichtblick kauft nur zu einem sehr geringen Anteil Strom an der Börse ein. Nach Gesprächen mit den Umweltverbänden hat sich Lichtblick dazu verpflichtet, diesen Anteil über zusätzlichen Ökostrom auszugleichen, so dass die Lichtblick-Kund/innen im Schnitt garantiert mit 100% Ökostrom versorgt werden. Wie auch die anderen Mitgliedsverbände von "Atomausstieg selber machen" halten wir das für einen akzeptablen Kompromiss. Lichtblick macht den Zukauf an der Strombörse auf der Homepage transparent, und auch auf der "Atomausstieg selber machen"-Seite weisen wir darauf hin. Mit herzlichen Grüßen Susanne Fricke
Email an Campact
Das geht an meiner Frage > Warum unterstützt Campact eine Aktiengesellschaft, > die an der Börse mit Graustrom handelt? Es gibt doch Unternehmen, die dies nicht tun? "dass die Lichtblick-Kund/innen im Schnitt garantiert mit 100% Ökostrom versorgt werden" Auf so ein Marketing fallen Sie herein? Wenn grad nicht genug Ökostrom da ist, weil die Lichtblick AG nicht genug vorgesorgt hat, dann wird von der Lichtblick AG Graustrom eingekauft. Und der wird dann auch eingespeist. Der fliesst ja nicht später wieder aus den Haushaltsgeräten der Kunden wieder rückwärts. Wäre der Graustrom im Produktionsprozess und Geschäftsmodell der Lichtblick AG nicht notwendig, würde sie ihn ja nicht kaufen. Andere Stromlieferanten haben Geschäftsmodelle bei denen auf Graustromeinkauf an der Börse verzichtet wird. Nochmal meine Frage: Warum unterstützt Campact eine Aktiengesellschaft, die an der Börse mit Graustrom handelt? Bitte erzählen Sie nicht wieder wozu die Lichtblick AG sich angeblich verpflichtet hat. Erzählen Sie doch einfach mal von campact e.V., warum man dort im Jahr 2013 ein privatwirtschaftliches, gewinnorientiertes Großunternehmen fördert, gleichzeitig kleine Unternehmen außen vorlässt, und dieses Großunternehmen mehr Graustrom (inkl Atomstrom) einsetzt als andere Unternehmen der gleichen Branche. Tobias Conradi
2013-10-24
Email an Campact:
Sehr geehrte Frau Susanne Fricke, Sie schrieben "Lichtblick kauft nur zu einem sehr geringen Anteil Strom an der Börse ein." Der Anteil ist nun wiederholt gestiegen und steht bei 4,7 %. Warum empfiehlt Campact die Lichtblick SE, wo es doch alternative Anbieter gibt, die keinen Graustrom an der Börse kaufen und den Verbrauchern als Ökostrom weiterleiten? Tobias Conradi